Um Schäden eines sogenannten Zytokinsturms wie schwere Hyperglykämie, lebensbedrohlicher Ketoazidose und hyperosmolarem hyperglykämischem Zustand künftig zu vermeiden, veröffentliche die britische National Diabetes COVID-19 Response Group einen Leitfaden für das Management von COVID-19-bedingter Hyperglykämie.
Um die glykämische Kontrolle aufrechtzuerhalten, empfehlen die Autor:innen anstelle eines länger wirkenden Insulins den Einsatz von NPH-Insulin, das eine intermediäre Wirkdauer hat. NPH-Insulin, das zweimal täglich verabreicht wird, ermöglicht mehr Flexibilität bei der Dosisanpassung. Die auf dem Körpergewicht basierenden Anfangsdosen sind etwas höher als in der vorherigen Leitlinie, aber wie zuvor sollte eine reduzierte Dosis bei gebrechlichen, älteren Menschen und solchen mit einer eGFR von < 30 ml/ min verwendet werden. Wenn der Patient oder die Patientin bereits ein langwirksames Insulin oder ein zweimal täglich zu verabreichendes Pre-Mix-Insulin erhält, wird empfohlen, dieses um 20 % zu erhöhen. Dies kann tatsächlich eine schnelle Eskalation um 40 % oder mehr erfordern. Die Insulinresistenz sinkt, wenn Dexamethason abgesetzt wird, sodass der Kapillarblutzucker und die Anpassung der Insulindosis sorgfältig überwacht werden müssen, um Hypoglykämien zu vermeiden.
Schließlich wird eine enge anfängliche Nachsorge für Patient:innen mit bekanntem Diabetes empfohlen sowie eine jährliche HbA1c- Messung für diejenigen mit steroid-induzierter Hyperglykämie, da für diese Gruppe ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines späteren Diabetes nachgewiesen wurde. VW