Der finnische Diabetes-Risiko-Score FIND - RISC gilt als einer der am zuverlässigsten und leichtesten durchzuführende Risikobestimmung. Mit nur acht Fragen kann man die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Diabetes-Erkrankung valide bestimmen: Alter, BMI, Taillenumfang, Blutdruckmedikation, Hypertonus in der Anamnese, Verzehr von Früchten oder Gemüse, körperliche Aktivität (siehe Abbildung; eine Online- Version gibt es z. B. beim Deutschen Diabetes Zentrum Düsseldorf: http://bit.ly/1SSi3Cd).
Nun wurde an einer US-Population getestet, ob die Hinzunahme des HbA1c zum FINDRISC die Vorhersagekraft weiter verbessern kann. Dazu untersuchte man über 3800 Männer und Frauen ohne bekannten Diabetes.
Die Prävalenz eines bis dahin nicht diagnostizierten Diabetes (=Nüchternglucose ≥126 mg/dl oder 2-Std.-OGTT ≥200 mg/dl) lag bei 7,0% (Prädiabetes 43,1%). Die Sensitivität eines ausschließlich durchgeführten FINDRISC-Tests lag für Diabetes bei 79,1%, die Spezifität bei 48,6%. Nahm man den HbA1c-Wert zur Bestimmung des Risikos hinzu, stieg die Sensitivität bei gleichbleibender Spezifität auf 84,2%. Eine HbA1c-Bestimmung alleine erreichte nur eine Sensitivität von 24,2% bei 99,6% Spezifität (HbA1c-Werte von ≥6,5% galten als Diabetes). Auch ein Prädiabetes wurde von der Testkombination besser erkannt als von den Einzeltests.
Kombiniert man FINDRISC mit dem HbA1c, wird die Sensitivität, einen bis dahin nicht festgestellten Diabetes zu erkennen, signifikant gesteigert. CB