Nur adäquate Therapie verhindert schwere Folgen
Wird eine Patientin mit überaktiver Blase, also Harndrang, Urinverlust, nicht wirksam behandelt, drohen Verlust an Lebensqualität, soziale Isolation, häufigere Krankenhausbehandlung und Pflegeheim-Einweisung, Hautprobleme/Ulzera, Harnwegsinfekte, Depressionen und Stürze.
Das Anticholinergikum Trospiumchlorid weist zu allen Subtypen des in der Blase vertretenen und für eine überaktive Blase verantwortlichen Muskarin-Rezeptors eine vergleichbare Affinität auf. Dieses Fehlen einer M3-Rezeptorselektivität, die andere Anticholinergika jedoch aufweisen, bringt deutliche Vorteile, so Dr. Andreas Wiedemann, Witten. Denn M3-Rezeptoren sind an der Steuerung der Ileum- und Kolonmotilität sowie an der Innervation der Speicheldrüsen beteiligt. Damit zählen Obstipation und Mundtrockenheit zu den typischen Nebenwirkungen eines M3-selektiven Anticholinergikums, die jedoch bei Trospiumchlorid nur unwesentlich auftreten. Chemisch gesehen handelt es sich bei Trospiumchlorid um ein quartäres Amin. Diese Struktur und die Molekülgröße verhindern das Durchdringen der Blut-Hirn-Schranke. Folglich werden unter diesem Anticholinergikum auch keine ZNS-Nebenwirkungen beobachtet.
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