An apple a day ...

Praxis-Depesche 20/2002

Obst und Gemüse: Antioxidanzien rauf, Blutdruck runter

Wer viel Obst und Gemüse isst, scheint ein niedrigeres Risiko für Krebs und kardiovaskuläre Erkrankungen zu haben. Dies könnte mit günstigen Effekten auf die Konzentration antioxidativer Vitamine im Plasma und auf den Blutdruck zusammenhängen.

In einem britischen Gesundheitszentrum wurden 690 gesunde Erwachsene im Alter zwischen 25 und 64 Jahren für eine Studie rekrutiert. Die 329 Probanden in der Interventionsgruppe steigerten ihre tägliche Aufnahme an Obst und Gemüse von durchschnittlich 3,4 auf 4,8 Portionen; bei den 326 Kontroll-Probanden blieb es bei 3,4 bis 3,5 Portionen. Nach sechs Monaten waren in der Interventionsgruppe die Plasmakonzentrationen von alpha-Carotin, beta-Carotin, Lutein, beta-Kryptoxanthin und Ascorbinsäure signifikant gestiegen. Die Plasmakonzentrationen von Lykopin, Retinol, alpha-Tocopherol, gamma-Tocopherol und Gesamtcholesterin blieben dagegen in beiden Gruppen gleich. Der systolische Blutdruck sank in der Interventionsgruppe signifikant um 4,9 mmHg, der diastolische Blutdruck nicht signifikant um 1,5 mmHg. Ob die Erhöhung der Antioxidanzien-Plasmaspiegel einen klinischen Einfluss hat, bleibt dahingestellt. In prospektiven Studien, die einen Zusammenhang zwischen hohen Antioxidanzien-Spiegeln und niedrigem Krebs- und Arteriosklerose-Risiko festellten, waren die Antioxidanzien-Konzentrationen wesentlich höher. Auch wenn die in dieser Studie dokumentierte Blutdrucksenkung gering erscheint, dürfte sie, statistisch gesehen, einen deutlichen Einfluss auf die Inzidenz der Hypertonie und ihrer Folgekrankheiten haben: So bedeutet eine diastolische Blutdrucksenkung um 2 mmHg eine Abnahme der Hypertonie-Diagnosen um etwa 17%, des Risikos für koronare Herzkrankheit um 6% und des Schlaganfall-Risikos um 15%. (UB)

Quelle: John, JH: Effects of fruit and vegetable consumption on plasma antioxidant concentrations and blood pressure: a randomised controlled trial, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 359 (2002), Seiten: 1969-1974

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