324 Patientinnen mit histologisch gesichertem Östrogen/Progesteron-Rezeptor-positiven Mammakarzinom wurden präoperativ vier Monate mit Letrozol (2,5 mg/d) oder Tamoxifen (20 mg/d) behandelt. Unter Letrozol kamen signifikant mehr Patientinnen in klinische Remission als unter Tamoxifen (55 vs. 35%). Entsprechend konnten auch mehr Patientinnen brusterhaltend operiert werden. Nach der Operation wurden das Operationspräparat sowie das bei der initialen Stanzbiopsie entnommene Gewebe immunhistochemisch untersucht (n = 200). Dabei zeigte sich, dass die Expression der östrogenabhängigen Progesteron-Rezeptoren bei 29% der Tamoxifen-Patientinnen und 5% der Letrozol-Patientinnen zunahm. Eine Abnahme der Rezeptoren wurde bei 23 bzw. 65% der Patientinnen beobachtet. Diese offensichtlich östrogenergen Effekte von Tamoxifen, die unter Letrozol nicht auftreten, könnten im Einzelfall zu einer Stimulation der Brustkrebszellen führen. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Patientinnen mit einer Überexpression von c-ErbB1 und c-ErbB2 (HER2/neu) auf Tamoxifen schlechter ansprachen als auf Letrozol (klinische Remission: 21 vs. 88%). Diese Daten legen nahe, dass die Beobachtung einer Tamoxifen-Resistenz bei HER2/neu-Überexpression nicht automatisch auf andere endokrin aktive Substanzen übertragen werden kann. (UB)
Therapie des Mammakarzinoms
Praxis-Depesche 15/2001
Öfter brusterhaltend nach Letrozol-Therapie
In einer Vergleichsstudie wurde untersucht, wie Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Mamma-CA von präoperativem Tamoxifen oder Letrozol profitieren.