Psychosomatik und Hautleiden

Praxis-Depesche 19/2000

Oft verkannt und unterbehandelt

Haut und Psyche hängen eng zusammen. Wie groß der psychogene Anteil an der Ätiologie verschiedener Hautkrankheiten ist, wurde jetzt in einer größeren Gruppe untersucht.

Bei 554 Patienten mit Psoriasis, Alopecia areata, Ekzemen und gutartigen Tumoren analysierte man familiäre Beziehungen, Depression, Neigung zu Klagen, Stress-Wahrnehmung, biografische Ereignisse und Bewältigungsstrategien. Die Bewertung psychischer Faktoren durch den Hautarzt verglich man mit der Selbsteinschätzung der Patienten und mit objektiven Daten. Die Dermatologen erkannten nur etwa 35% der Fälle, in denen Schwierigkeiten in familiären Beziehungen bestanden und 48% der Depressionen. Aber selbst hier wurden sie von den Angaben der Patienten beeinflusst. So bleiben häufig die psychische Komponente verborgen, die Therapie suboptimal. Es müssen geeignetere Instrumente zur Erkennung psychogener Anteile an der Ätiologie von Hautleiden geschaffen werden. (EH)

Quelle: Pool, F: Psychosomatics and Dermatology: comparison between objective data and subjective impressions given by patients and dermatologist, Zeitschrift: DERMATOLOGY, Ausgabe 1 (2000), Seiten: 19-25

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