Neue Daten zeigen, dass das dopaminerg und antiglutamaterg wirkende orale Safinamid (Xadago®) bei Parkinson-Syndrom nicht nur Fluktuationen wie die tägliche Off- Zeit, sondern auch die Schmerzen deutlich verringern und die Lebensqualität verbessern kann, ohne Dyskinesien zu verschlechtern. Der Ansatz, zugleich dopaminerge und nicht-dopaminerge Systeme zu beeinflussen, kann derzeit nur mit Safinamid realisiert werden: Mit seinem dualen Wirkmechanismus hemmt es auf der einen Seite selektiv und reversibel die Monoaminooxidase B (MAO-B) und verlängert so die dopaminerge Wirkung. Andererseits verringert es – über eine Blo ckade spannungsabhängiger Natriumkanäle und die Regulation der Kalziumkanäle – die bei Parkinson- Patienten (absolut und auch relativ zu Dop amin) unphysiologisch erhöhte GLU-Ausschüttung. Die Therapieeffekte umfassen aber nicht nur die Motorik – auch nicht-motorische Symptome wie Schmerzen und Depression können verringert werden. So zeigte eine Post-hoc- Analyse der SETTLE-Studie u. a., dass Patienten unter 100 mg/d Safinamid eine signifikant stärkere Reduktion von z. B. Muskelschmerz und -krämpfen erreichten und auch weniger Schmerzmittel einnehmen mussten bzw. ganz auf diese verzichten konnten als Patienten der Plazebo-Gruppe.
Therapie-Optionen
Praxis-Depesche 10/2016
On-Zeit verlängert, Schmerzen reduziert
ICD-Codes:
G20