Praxis-Depesche 12/2004

OP-Sterblichkeit beim Kolonkarzinom errechnen

Welcher Patient mit Darmkrebs profitiert wahrscheinlich von einem operativen Eingriff, bei welchem Patienten ist eine Operation mit hohem Risiko behaftet? Englische Mediziner haben ein einfaches mathematisches Modell entwickelt.

Die der Studie zugrundeliegenden Daten umfassten 8077 Patienten mit neu diagnostiziertem Kolonkarzinom, die in 73 Kliniken über einen Zeitraum von zwölf Monaten behandelt worden waren. Mit einem dreistufigen logistischen Regressionsmodell wurden unabhängige Faktoren der operationsassoziierten Mortalität identifiziert. Die Gesamtmortalität betrug 7,5%. Unabhängige Mortalitätsfaktoren waren Alter, ASA-Grad, Duke-Stadium, Karzinom-Exzision und Dringlichkeit der Operation. Mit Hilfe einer einfachen numerischen Tabelle können klinisch tätige Ärzte in Zukunft die postoperative Mortalitätswahrscheinlichkeit berechnen. Dieses Modell ist auch für die niedergelassenen Ärzte sinnvoll, die im Vorfeld einer Operation ihre Patienten beraten müssen. Mit diesem mathematischen Modell können schließlich auch die Ergebnisse verschiedener multidisziplinärer Teams bei der Behandlung des Kolonkarzinoms miteinander verglichen werden. (MO)

Quelle: Tekkis, PP: Operative mortality in colorectal cancer: prospektive national study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 327 (2003), Seiten: 1196-1199

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x