Zervikale Myelopathie

Praxis-Depesche 10/2001

Operation bringt keine besseren Resultate als konservatives Vorgehen

Insbesondere bei leichten Formen der spondylotischen Myelopathie der HWS ist der tatsächliche Nutzen einer Dekompressions-Operation bisher nicht nachgewiesen.

In einer prospektiven Studie wurden daher 48 Patienten mit geringer bis mäßiger zervikaler Myelopathie randomisiert entweder operiert oder konservativ behandelt und zwei Jahre lang nachbeobachtet. Es wurde überwiegend eine anteriore Dekompression mit oder ohne Knochenspan durchgeführt. Die konservative Therapie beinhaltete temporäre Immobilisation der HWS mit Halskrause, Antiphlogistika, zeitweise Bettruhe und das Verbot von möglicherweise riskanten Aktivitäten. Der Therapieerfolg wurde anhand mehrerer Parameter beurteilt: einem neurologischen Funktions-Score, Videoaufnahmen von Alltagsaktivitäten, der Gehgeschwindigkeit und einer Selbstbeurteilung durch die Patienten. Nach zwei Jahren bestanden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Summe aller getesteten Parameter zwischen den beiden Therapiegruppen. Die konservativ behandelten Patienten schnitten nach 24 Monaten bei der Videobeurteilung der täglichen Aktivitäten und in der Selbstbeurteilung etwas besser ab, da bei den operativ Behandelten im Laufe der Zeit Verschlechterungen eingetreten waren.

Quelle: Kadanka, Z: Conservative treament versus surgery in spondylotic cervical myelopathy: a prospective randomised study, Zeitschrift: EUROPEAN SPINE JOURNAL, Ausgabe 9 (2000), Seiten: 538-544

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