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Praxis-Depesche 3/2020

Opioid-induzierte Obstipation managen

In einem systematischen Review von 2019 verglichen Experten der American Gastroenterological Association (AGA) die verfügbaren medikamentösen Therapien bei Opioid-induzierter Obstipation (OIC). Die daraus abgeleiteten Behandlungsempfehlungen wurden nun veröffentlicht.
Die Therapie der OIC erfolgt stufenweise. In Erstlinie sollten klassische Laxanzien eingesetzt werden. Trotz der moderaten Qualität der Evidenz ist der Empfehlungsgrad hoch, da Laxanzien im Allgemeinen kostengünstig, sicher und breit zugänglich sind. Bei refraktärer OIC sollte mit einem peripher wirkenden Opioid-Rezeptor- Antagonisten (PAMORA) eskaliert werden. Die starke Empfehlung für Naldemedin basiert auf vier randomisiert-kontrollierten Studien. Diese belegten eine gesteigerte Anzahl an Stuhlgängen bei Naldemedinvs. Placebo-behandelten Patienten sowie eine signifikante Verbesserung der Stuhlkonsistenz und der Lebensqualität. Zudem war Naldemedin das einzige verschreibungspflichtige Medikament, für das Einjahres- Sicherheitsdaten verfügbar waren. Auch Naloxegol war in einer Studie an 446 Patienten mit einer erhöhten Ansprechrate verbunden. Die Qualität der Evidenz war jedoch nur moderat. Fünf weitere randomisiert-kontrollierte Studien widmeten sich der Wirksamkeit und Sicherheit von Methylnaltrexon. Aufgrund inkonsistenter Ergebnisse sah die AGA in diesem Fall aber von einer Empfehlung ab. RG
Quelle: Rao VL et al.: Medical management of opioid-induced constipation. JAMA 2019; 322 (22): 2241-2

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