Rücken- und Arthrose-Schmerz

Praxis-Depesche 4/2018

Opioide oder Nicht-Opioide?

Gegen Schmerzen des Bewegungsapparates werden zunehmend Opioide eingesetzt. Ihre Überlegenheit gegenüber anderen Analgetika ist allerdings nicht hinreichend belegt, das Risiko schwerer Nebenwirkungen jedoch durchaus.

Die Langzeitwirkungen von Opioiden bei chronischen Schmerzen untersuchten US-Forscher an 240 Patienten, die über ein Jahr zunächst entweder schnellwirkendes Morphin, Oxycodon oder Hydrocodon/Paracetamol oder aber nur Paracetamol oder ein NSAR erhalten hatten. Die Medikation konnte im Verlauf verändert werden. Die Patienten litten an mäßigen bis starken chronischen Rückenschmerzen oder Schmerzen bei Hüft- oder Knie-Arthrose.
Die Schmerzlinderung und die Besserung der schmerzbezogenen Funktion fielen in der Nicht- Opioid-Gruppe signifikant besser aus als unter Opioiden. Medikationsbezogene unerwünschte Wirkungen kamen signifikant häufiger unter Opioiden vor. Lediglich Angstsymptome wurden unter Opioiden positiv beeinflusst. Die Relevanz dieses Befundes ist unklar.
Insgesamt kommen die Autoren zu dem Schluss, dass eine Therapie mit Opioiden über zwölf Monate gegenüber einer Behandlung mit Nicht-Opioiden nicht überlegen ist. Die Ergebnisse sprechen nicht dafür, bei chronischen Rücken- oder Arthrose-Schmerzen eine Opioid-Medikation einzuleiten. WE
Quelle:

Krebs EE et al.: Effect of opioid vs nonopioid medications on pain-related function ... The SPACE randomized clinical trial. JAMA 2018; 319: 872-882

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x