Das untersuchte Kollektiv bestand aus über 74.000 Patienten, deren Daten der deutschen Allgemeinen Ortskrankenkassen 8entstammten. Es wurden jeweils die Outcomes einer Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten und DOAK (direkte orale Antikoagulanzien) verglichen. Man sah, dass in dieser Real-wold-Kohorte der Endpunkt „Tod jeglicher Ursache“ unter DOAK signifikant häufiger auftrat (11,28 vs. 9,23 pro 100 Patientenjahre; p < 0,001). Auch ischämische Insulte, TIA, arterielle Embolien und schwere Blutungen waren unter DOAK signifikant häufiger (2,81 vs. 1,15; 0,99 vs. 0,65; 0,39 vs. 0,22; 2,47 vs. 1,29).
Eine Erklärung dieser Ergebnisse könnte sein, dass in Zulassungsstudien Patienten mit bestimmten Vor- und Begleiterkrankungen ausgeschlossen werden (müssen). Zum anderen wird in den Zulassungsstudien meistens Warfarin als Vergleichssubstanz untersucht, während in Deutschland Phenprocoumon häufiger zum Einsatz kommt. Die untersuchte „Mischpopulation“ in der Studie von Müller et al. bestand zudem aus Patienten im Gerinnungs-Selbstmanagement (GSM) und Nicht-GSM-Patienten. CB