Praxis-Depesche 21/2005

Orales Antidiabetikum schützt vor kardiovaskulären Ereignissen

Oberste Maxime einer modernen Diabetestherapie sollte sein, makrovaskuläre Komplikationen zu verhindern und die hohe Sterblichkeit dieser Patienten zu senken. Mit einem oralen Antidiabetikum aus der Gruppe der Glitazone kann dieses Ziel erreicht werden.

Ursache für die hohe Mortalität der Typ-2-Diabetiker ist die Insulinresistenz, die weder durch Lipidsenker noch durch ACE-Hemmer, Betablocker oder Kalziumantagonisten gebessert wird. Mit den Glitazonen wurde vor einigen Jahren eine Gruppe antidiabetischer Medikamente eingeführt, die als PPAR-gamma-Agonisten die Insulinsensitivität in den Zellen wiederherstellen können und somit eine kausale Therapie ermöglichen. Dass es mit einem solchen Pharmakon gleichzeitig gelingt, auch klinisch fassbare kardiovaskuläre Komplikationen zu reduzieren, wurde in der soeben veröffentlichten prospektiven PROactive-Studie belegt (PROspective PioglitAzone Clinical Trial In macroVascular Events Study). Darin erhielten 5200 Hochrisikopatienten mit einer durchschnittlichen Diabetestherapie von acht Jahren, die alle mindestens ein makrovaskuläres Ereignis durchgemacht hatten, über einen Zeitraum von drei Jahren zusätzlich zu einer bestehenden antidiabetischen und kardiovaskulären Behandlung 45 mg/d Pioglitazon oder Plazebo. In der Glitazon-Gruppe lag die Rate der kombinierten kardiovaskulären harten Endpunkte aus Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall signifikant um 16% niedriger im Vergleich zur Kontrolle. Auch die Stoffwechsellage der Patienten besserte sich durch die Glitazon-Therapie trotz einer bereits leitliniengerechten optimalen medikamentösen Versorgung. Weitere Details der Studie sind im Internet unter www.proactive-results.com abrufbar. Nach Expertenmeinung sprechen deren Ergebnisse dafür, Patienten mit Typ-2-Diabetes und klinisch manifester Atherosklerose auch mit einem Insulinsensitizer wie Pioglitazon zu behandeln. (rs)

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