Gynäkologie

Arzt-Depesche 3/2018

Ovarialkarzinom – Differentialdiagnose im Ultraschall

Mithilfe des transvaginalen Ultraschalls kann bei Patientinnen mit ovariellen Adnextumoren in etwa der Hälfte der Fälle die Differentialdiagnose durchgeführt werden. Die meisten Patientinnen werden aufgrund einer Endometriose auffällig.

Ovarialkarzinome gehören zu den häufigsten Entitäten in der gynäkologischen Praxis. Eine frühe Differentialdiagnose von meist in der Routineuntersuchung entdeckten Adnextumoren ist für das Management essentiell. Der transvaginale Ultraschall mit additiven präoperativen Tests wie CA-125-Spiegel und der Risk of Ovarian Malgnancy Algorithm (ROMA)-Score geben im Regelfall ausreichend Information für eine wahrscheinliche Diagnose. Benigne Adnextumoren werden standardmäßig mit einem minimalinvasiven Verfahren entfernt. Die histopathologische Prüfung, allein oder zusammen mit immunhistochemischen Untersuchungen, sorgen für eine sicherere Diagnose.
In einer retrospektiven Analyse an einem Klinikum in Bukarest wurden die Daten von 107 Patientinnen bezüglich des Befunds laut Ultraschall und ROMA-Score ausgewertet. 91,6% der Patientinnen befanden sich im prämenopausalen Stadium mit einem durchschnittlichen Alter von 30 Jahren und 8,4% im postmenopausalen Stadium mit einem Durchschnittsalter von 58 Jahren. Die typische Entdeckung von endometrischen Zysten im Ultraschall wurde bei 52,6% der untersuchten Patientinnen bestätigt. Benigne Teratome wurden in 66,6% der dokumentierten Dermoidzysten durch den Ultraschall identifiziert. Bei 90% der Patienten mit auswertbarem ROMA-Score korrespondierten die Ergebnisse des Ultraschalls mit einem Wert <15%. Der durchschnittliche CA-125-Spiegel betrug 26,58 U/ml.
In 78,5% der Fälle wurde eine laparoskopische Operation mit Zystektomie durchgeführt. Die histopathologische Untersuchung deutete auf eine Endometriose 
in 26,16% der Fälle hin. Ein weiteres Ergebnis war der signifikant niedrigere ROMA-Score bei prämenopausalen Patientinnen im Vergleich zu postmenopausalen Patientinnen (6,87% vs. 20.98%; p<0,001).
Die Aussagekraft der Studie ist durch ihren retrospektiven Charakter und die Durchführung an nur einer Klinik begrenzt. Es wurden 106 Fälle von benignen Läsionen und nur ein Borderline-Tumor diagnostiziert, wodurch die differentialdiagnostischen Ergebnisse nur einseitig bestätigt werden konnten. SI
Quelle:

Ionescu CA et al.: Correlation of ultrasound features and the risk of ovarian malignancy algorithm score for different histopathological subtypes of benign adnexal masses. Medicine 2018; 97(31): e11762

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x