Praxis-Depesche 13/2005

Ovarialkarzinom-Risiko durch Abgase

Es gibt immer mehr Autos und immer mehr Maschinen, die mit Diesel oder Benzin betrieben werden - also steigt auch der Ausstoß von Abgasen. Man weiß, dass bei häufiger Abgasexposition das Lungenkarzinom-Risiko erhöht ist. Finnische Mediziner haben nun untersucht, ob die Abgase einen Einfluss auf die Inzidenz verschiedener anderer Krebserkrankungen haben.

Alle berufstätigen Finnen, die zwischen 1906 und 1945 geboren wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Es handelte sich um über 667 000 Männer und über 513 000 Frauen. Der Beobachtungszeitraum dauerte von 1971 bis 1995. Es wurden alle Leukämien und Krebserkrankungen folgender Organe registriert: Ösophagus, Ovarien, Hoden, Nieren und Blase. Die Arbeiter wurden abhängig von ihrer beruflichen Abgasexposition in verschiedene Gruppen unterteilt; dann wurde das spezifische Risiko für eine der genannten Tumorerkrankungen in Relation zu der Abgasexposition errechnet. Ein erhöhtes Risiko für ein Ovarialkarzinom fand sich für diejenigen Frauen, die regelmäßig mit Dieselabgasen in Kontakt kamen. Alle anderen Krebserkrankungen konnten nicht eindeutig mit den Abgasen in Verbindung gebracht werden. Die Autoren folgern, dass es eine expositionsabhängige Verbindung zwischen Dieselabgasen und dem Ovarialkarzinom gibt. (MO)

Quelle: Guo, J: Risk of esophageal, ovarian, testicular, kidney and bladder cancers and leudemia among finnish workers exposed to diesel or gasoline engine exhaust, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF CANCER, Ausgabe 111 (2004), Seiten: 286-292

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