Colitis ulcerosa

Praxis-Depesche 6/2020

Paraneoplasie oder Koinzidenz bei Blutkrebs?

Große Studien indizieren, dass Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) ein höheres Risiko zur Entwicklung einer myeloischen Leukämie aufweisen.
In dieser Publikation werden drei Fälle vorgestellt, bei denen sich vor, gleichzeitig und nach dem Beginn einer hämatologischen Krebserkrankung eine CU entwickelt hatte. Im ersten Fall war nach der Behandlung eines multiplen Myeloms eine CU aufgetreten. Während der Behandlung der CU kam es zum Aufflammen des Myeloms. Die spezifische Behandlung beider Erkrankungen führte zu einer seit vier Jahren anhaltenden Remission. Der zweite Fall erschien mit Müdigkeit, leichtem Fieber und blutigem Durchfall. Endoskopie und Histopathologie ergab CU, eine Knochenmarksbiopsie bestätigte ein myelodysplastisches Syndrom. Die erfolgreiche Behandlung der CU verbesserte auch die Myelodysplasie.
Schließlich wird der Fall einer systemischen Mastozytose geschildert. Zugleich litt der Patient an CU. Auch nach zwölfmonatiger spezifischer Behandlung lieferten die Befunde eine CU, während eine Darmbeeinträchtigung durch die Mastozytose histopathologisch ausgeschlossen wurde. Die Autoren fordern, auf die Koexistenz entzündlicher Darmerkrankungen und hämatologischer Malignitäten zu achten. VW
Quelle: Christodoulidis G et al.: Ulcerative colitis in hematological malignancies: paraneoplastic manifestaion or coincidental bystander? Case Rep Gastrointest Med 2020; 23: 6135425, doi. org/10.1155/2020/6135425

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