Knapp 18 000 Patienten mit NSTEMI, die älter als 80 Jahre waren, wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Daten wurden aus dem schwedischen Register „Coronary Care Unit RIKS-HIA“, Teil des landesweiten Registers SWEDEHEART, entnommen. Die Geschlechter der Patienten in der Studie waren gleichverteilt, weshalb die Ergebnisse sowohl auf weibliche als auch auf männliche Patienten gleichermaßen anwendbar sind – was in der Kardiologie ja nicht immer selbstverständlich ist. Das mittlere Alter betrug 86 Jahre. 25% der KHK-Patienten wurden mittels perkutaner Intervention (PCI) behandelt, 75% konservativ. Der Vergleich zwischen PCI und Nicht-PCI fiel dabei eindeutig aus: Die Einjahres- Mortalität war in der PCI-Gruppe signifikant geringer als bei konservativer Therapie (11,6 vs. 36,4%). Das Risiko, innerhalb des ersten Jahres zu versterben, war mit PCI 62% geringer. Die Reinfarktrate war mit PCI höher (1 vs. 0,6%), Blutungskomplikationen traten aber in beiden Gruppen gleich häufig auf (1,6 vs. 1,9%). Auch bei NSTEMI-Patienten über 80 Jahre sollte man also – so diese keine Kontraindikationen für den Eingriff aufweisen – eine PCI durchführen ... zumindest nach diesen schwedischen Registerdaten. CB
ACC 2017 – Fokus KHK – Teil 1
PCI auch bei Über-80-Jährigen
Sollte man KHK-Patienten mit NSTEMI auch eine PCI anbieten, wenn sie älter als 80 Jahre sind? Zu dieser Frage gab es bislang kaum Daten. Das Poster Nr. 1138M-09 vom diesjährigen US-Kardiologenkongress (ACC) gab eine Antwort.
Siddiqui AJ et al.: Percutaneous coronary intervention (PCI) has better prognosis than conservative treatment in patient over 80 years during non ST-elevation myocardial infarction (NSTEMI). ACC-Presentation 1138M-09, Washington, DC