Taxan-refraktäres Mammakarzinom

Praxis-Depesche 16/2001

PEG-Doxorubicin: gute Alternative für die Salvage-Therapie

Bei Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs, der auf Taxane nicht mehr anspricht, kann zur Salvage-Therapie pegyliertes liposomales Doxorubicin (PLD) anstelle einer Standard-Chemotherapie mit gutem Erfolg eingesetzt werden.

In einer randomisierten Phase-III-Studie verglich ein internationales Onkologen-Team Wirksamkeit und Verträglichkeit von pegyliposomalem Doxorubicin mit einer Standard-Chemotherapie bei Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs. Die Patientinnen waren mit Taxanen erfolglos vorbehandelt worden; ein Großteil davon hatte zuvor Anthrazykline erhalten. 301 Studien-Teilnehmerinnen wurden alle vier Wochen mit 50 mg/m2 iv. pegliposomalem Doxorubicin oder wöchentlich mit Vinorelbin bzw. mit Mitomycin plus Vinblastin behandelt. Zu den Bewertungskriterien gehörten progressionsfreies Überleben, Gesamtüberleben und Verträglichkeit. Das durchschnittliche progressionsfreie Überleben war in den Vergleichskollektiven äquivalent (2,9/2,5 Monate), ein Trend zugunsten von pegliposomalem Doxorubicin bemerkbar. Auch die durchschnittliche Gesamtüberlebenszeit beider Kollektive (10,4/9,4 Monate) war vergleichbar. Insbesondere profitierten über 55-jährige Frauen in Form eines verlängerten progressionsfreien Überlebens (3,3 Monate). Die häufigsten Nebenwirkungen von pegliposomalem Doxorubicin waren Hand-Fuß-Syndrom und Stomatitis, aber nur acht Frauen brachen deshalb die Therapie ab. Kardiale Toxizität führte in keinem Fall zum Therapieabbruch. In der Vergleichsgruppe traten häufig Übelkeit und Erbrechen sowie Asthenie und Neutropenie auf. (EJW)

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