HIV-Infizierte leiden heute im Wesentlichen an atherosklerotischen Herzkomplikationen, Myokarditiden sowie den kardialen Folgen der systemischen inflammatorischen und metabolischen Reaktionen. Ähnlich wie bei adipösen Menschen sind in Folge metabolischer Dysfunktionen auch bei HIV-Infizierten epi- und myokardiale Fetteinlagerungen zu beobachten. Sowohl die Virusinfektion selbst als auch die antiretrovirale Therapie scheinen diese zu begünstigen.
Man geht davon aus, dass die Fettablagerungen ein lipotoxisches und proinflammatorisches Milieu induzieren, welches wiederum Herzleiden fördert. Umgekehrt scheint der bei HIV-Patienten trotz antiretroviraler Therapie nachweisbare chronische Entzündungszustand – ähnlich wie bei Patienten mit anderen inflammatorischen Systemerkrankungen – perikardiale Fetteinlagerungen zu begünstigen. Die strukturellen und metabolischen Herzerkrankungen von HIV-Patienten sind vermutlich ähnlich wie bei Diabetikern und Übergewichtigen auf inflammatorische Prozesse und Störungen des Glucose- und Fettstoffwechsels zurückzuführen.
Um das kardiale Outcome zu verbessern, empfehlen die Autoren neben der Gewichtsabnahme die Kontrolle der traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren. Der Stellenwert von Statinen, Antidiabetika oder Entzündungshemmern ist unklar. LO