Die Perikarditis ist eine relativ häufige Krankheit, die vielerlei Ursachen haben kann. Neue Diagnosetechniken helfen bei der Abklärung, vor allem der Komplikationen.
Inzidenz und Prävalenz der Perikarditis sind schwer zu bestimmen. Autopsiestudien lassen vermuten, dass viele Fälle subklinisch verlaufen. Etwa 5% der Notaufnahmen wegen akuter Brustschmerzen entfallen auf eine Perikarditis. Im Ursachenspektrum hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine deutliche Verschiebung von Auslösern wie M. tuberculosis hin zu Virusinfektionen sowie Folgen von Strahlentherapie und perkutanen Eingriffen am Herzen ergeben.
Ätiologie
Die Ursachen einer Perikarditis lassen sich in infektiöse und nicht infektiöse unterteilen. Die meisten Fälle sind allerdings idiopathisch.
Es gibt eine ganze Reihe von Organismen, die eine infektiöse Perikarditis auslösen können, am häufigsten Viren (Enteroviren, Adenoviren, Influenzaviren sowie Herpes-simplex- und Zytomegalieviren bei immungeschwächten Personen). Bakterien verursachen in der Regel eine eitrige Perikarditis, machen aber insgesamt nur etwa 5% der infektiösen Fälle aus.
Vaskulitiden und Kollagenosen sind Auslöser einer nicht infektiösen Perikarditis. Eine neoplastische Herzbeutelentzündung tritt meist sekundär als Folge einer direkten oder metastatischen Ausbreitung von Karzinomen, Lymphomen oder anderen Malignomen auf. Die primäre Form ist selten; infrage kommen Mesotheliom, Sarkom, Fibrom, Lipom und andere.
Neben Lungenentzündung, Lungenembolie und Aortendissektion kann auch ein transmuraler Infarkt eine Perikarditis auslösen; seit Einführung der Thrombolyse ist diese Form allerdings deutlich zurückgegangen. Häufiger wurde dagegen die Perikarditis nach Eingriffen am Herzen (Postkardiotomie-Syndrom). Nach einem Koronarbypass ist jeder Fünfte betroffen.
Zunehmend wird auch die Strahlenbehandlung bei mediastinalen Tumoren und Brustkrebs zum Auslöser einer Entzündung oder Konstriktion des Herzbeutels.
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