Die multizentrisch angelegte EUROPA-Studie (European trial on Reduction Of cardiac events with Perindopril in stable coronary Artery disease) umfasste 12 218 Patienten (Durchschnittsalter 60 Jahre) mit stabiler KHK, die neben ihrer bereits bestehenden Medikation vier Jahre lang 8 mg Perindopril oder Plazebo erhielten. Begleiterkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Hypertonie waren ausgeschlossen. 65% der Patienten hatten einen Myokardinfarkt durchgemacht; dieser musste jedoch mindestens drei Monate zurückliegen. Perindopril ist ein ACE-Hemmer mit hoher Lipophilie und damit starker Hemmwirkung auf das Gewebe-ACE. Die Substanz hat anti-atherosklerotische Effekte, verbessert die Koronarreserve und beeinflusst zahlreiche pathophysiologische Parameter der KHK positiv. Bei hervorragender Compliance wurde eine relative Risikoreduktion beim kombinierten primären Studienendpunkt (kardiovaskuläre Mortalität, Myokardinfarkt bzw. Reanimation) von 20% unter Perindopril im Vergleich zu Plazebo errechnet - und das bei einem mit einer 2,4%igen Ereignisrate unter Plazebo ohnehin schon niedrigen Ausgangswert. Auch bei sekundären Zielkriterien schnitt Perindopril besser ab. Für die Entstehung einer Herzinsuffizienz ergab sich z. B. eine relative Risikoreduktion von 39%. Die Daten legen den Schluss nahe, dass ein ACE-Hemmer wie Perindopril, neben ASS, Betablockern und ggf. Lipidsenkern, zur Basistherapie der stabilen KHK gehören sollte. (bk)
EUROPA-Studie
Praxis-Depesche 20/2003
Perindopril bessert Prognose bei stabiler KHK
ACE-Hemmer sind in einer Vielzahl prospektiver, randomisiert-kontrollierter Studien bei verschiedenen Indikationen und Patientengruppen untersucht worden. Eine der größten Patientengruppen im Herz-Kreislauf-Bereich war bisher aber noch ausgelassen worden: die "normalen", nicht als Hochrisikogruppe einzustufenden KHK-Patienten. Die jetzt publizierte EUROPA-Studie schließt diese Lücke.