Mehr Schaden als Nutzen?

Praxis-Depesche 17/2002

Perioperativer Rechtsherzkatheter in der Kritik

Perioperativ wird bei größeren Operationen häufig ein Rechtsherzkatheter gelegt, um kardiale Komplikationen früh zu erkennen. Einer Studie zufolge gehört dieses Vorgehen dringend auf den Prüfstand.

In der prospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, welche Beziehung zwischen einer perioperativen Rechtsherzkatheterisierung (RHK) und postoperativen kardialen Komplikationen bei Patienten besteht, die sich einer großen nichtkardialen Operation unterziehen. Bei 3838 Patienten erfolgte die Operation ohne RHK, bei 221 Patienten mit RKH. Insgesamt entwickelten 4,2% der Patienten größere kardiale Komplikationen. RHK-Patienten hatten ein dreifach höheres Risiko für kardiale Komplikationen als Patienten ohne RHK (15,4 vs. 3,6%). Auch unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren hatten RHK-Patienten ein doppelt so hohes Risiko sowohl für kardiale als auch für nichtkardiale Komplikationen. In einer Fall-Kontroll-Subanalyse hatten RHK-Patienten ein 2,9- und 2,2-fach höheres Risiko für eine postoperative Herzinsuffizienz und ernstere nichtkardiale Komplikationen.

Quelle: Dalen, JE: The pulmonary artery catheter - friend, foe, or accomplice?, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 286 (2001), Seiten: 348-350: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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