Schmerzen im Genital- und/oder Beckenbereich können u. a. nach einer Schwangerschaft, Operation oder hormonellen Veränderungen auftreten. Ziel der Physiotherapie ist in diesen Fällen, die Wahrnehmung und die Relaxationsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur sowie die vaginale Elastizität zu verbessern und dadurch die Schmerzen zu lindern.
Erreicht werden kann dies durch klassische Physiotherapie im Sinne eines Beckenbodentrainings, um Muskelkraft und -widerstand zu stärken. Eine Alternative sind Übungen mit Vaginalkonen, kleine Gewichte, die vaginal eingeführt und deren Herausrutschen im Stehen oder Gehen durch aktive Muskelkontraktion verhindert werden soll. Eine der wirksamsten Methoden sind Biofeedback-Techniken, bei welchen die Muskelkontraktionen über ein spezielles Gerät anhand graphischer oder akustischer Signale mitverfolgt und angepasst werden können. Bei der lokalen Thermotherapie fördert eine Temperatur von über 37°C die Entspannung der Muskeln und die Elastizität des Bindegewebes. Ferner kann die Kontraktion der Beckenbodenmuskulatur durch Elektrostimulation über eine vaginale Elektrode angeregt werden. Adäquat angewendet kann eine transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) helfen, Schmerzen im Genitalbereich zu lindern. Die myofasziale Therapie konzentriert sich darauf, Blockaden im Gewebe durch Massagen zu lösen. OH