Manche Personen leiden deutlich öfter als andere an Rückenschmerzen – warum, ist ungeklärt. Lediglich eine mangelhaft ausgebildete Rückenmuskulatur scheint als eindeutiger Risikofaktor festzustehen. Ob auch der Plattfuß (pes planus) als weitere Ursache in Frage kommt, wollte eine saudi-arabische Forschergruppe klären; die entsprechende Studienlage ist uneinheitlich.
Aus 1,2 Millionen Besucher:innen einer öffentlichen Veranstaltung rekrutierten die Forscher:innen eine Stichprobe von 1.798 Erwachsenen (844 männlich, 954 weiblich), erfassten ihre wesentlichen physischen Parameter (Alter, Größe, Gewicht etc.) und befragten sie zu ihrem Gesundheitszustand mit Schwerpunkt auf akute oder chronische Lumbalgie sowie Plattfüße. Personen mit angeborenen sowie unfall- oder altersbedingten Vorschädigungen der Wirbelsäule wurden nicht erfasst.
Rückenschmerz bei Plattfüßen signifikant häufiger
43 % der Teilnehmer:innen waren normalgewichtig, 29 % übergewichtig und 21 % adipös. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, nicht körperlich aktiv zu sein; der Raucheranteil lag bei knapp 21 %. Insgesamt berichteten 636 Personen zum Zeitpunkt der Befragung über akute oder chronische Lumbalgie, bei 138 (8 %) Befragten wurden Plattfüße festgestellt.
Die Rückenschmerz-Prävalenz bei Frauen und Männern mit Plattfuß betrug 66 % – etwa die Hälfte davon an akuten (52 %) beziehungsweise chronischen Schmerzen (48 %) leidend. Bei den Teilnehmer:innen mit unauffälligen Füßen kamen Lumbalgien nur bei 545 Personen (33 %) vor, wobei 61 % an akuten und 39 % an chronischen Rückenschmerzen litten.
Akute und chronische Lumbalgien scheinen bei Personen mit Plattfuß folglich signifikant häufiger vorzukommen als bei Personen mit unauffälligen Füßen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Lumbalgie zu entwickeln, erwies sich außerdem als alters- und geschlechtsabhängig: So klagten deutlich mehr Frauen als Männer mit Plattfuß über Rückenschmerzen (55 vs. 38 %), und mehr Ältere als Jüngere mit Plattfuß (akut: 61 vs. 40 %; chronisch 64 vs. 29 %). WK