Um dieses Phänomen zu erzeugen, nutzten die Forscher den Trick der „Gummihand-Illusion“. 20 gesunde Studenten sollten ihren rechten Arm, hinter einem Sichtschutz versteckt, vor sich auf einem Tisch ablegen. Links von dem Sichtschutz und damit sichtbar wurde eine Gummi-Armprothese platziert. Über eine synchrone visuelle und taktile Stimulation am eigenen und Gummi-Arm wurde dann die Illusion erzeugt, dass man den Gummi-Arm als den eigenen wahrnahm. Wie beim klassischen Plazebo-Effekt gaben die Studenten danach an, dass die Behandlung des Gummi-Arms eine signifikante Schmerzlinderung bewirkte. Die Studie zeigt, wie stark die Erwartungshaltung und erlernte Mechanismen die Wahrnehmung beeinflussen. In Kombination mit Virtual-reality- Technologien könnten sich daraus ganz neue Möglichkeiten ergeben. OH
Eingebildete Schmerzlinderung
Praxis-Depesche 1-2/2018
Plazebo wirkt auch am Gummi-Arm
Der klassische Plazebo-Effekt: Nach Auftragen einer wirkstoff-freien „Heilcreme“ auf den schmerzenden Arm empfindet der Patient weniger Schmerzen. Eine Studie zeigte nun, dass man die Creme dafür nicht mal auf den eigenen Arm auftragen muss – auf einem Gummi-Arm wirkt das Plazebo auch.
Quelle:
Coleshill MJ et al.: Placebo analgesia from a rubber hand. J Pain 2017; 18(9): 1067-77