Typ-2-Diabetes

Praxis-Depesche 4/2022

PLR-Wert als Biomarker für kognitiven Abbau

Im Verlauf eines Typ-2-Diabetes zeigen sich bei nicht wenigen Betroffenen kognitive Beeinträchtigungen und sogar eine Demenz. Der kognitive Verfall lässt sich dabei am Blut ablesen, genauer am Verhältnis von Blutplättchen-zu-Lymphozyten (platelet‑to‑lymphocyte ratio, PLR).
Praxisfazit
Eine höhere PLR war in dieser Studie mit kognitiven Einbußen bei Diabetiker:innen assoziiert. Aus dem Ergebnis schließen die Autoren, dass die PLR helfen kann, Personen mit einem hohen Risiko rechtzeitig zu identifizieren und die Prävention kognitiver Dysfunktionen zu unterstützen.
261 Typ-2-Diabetiker:innen wurden gemäß ihrer medianen PLR in zwei Gruppen eingeteilt: PLR < 96,5 (Gruppe 1, n = 130) und PLR ≥ 96,5 (Gruppe 2, n = 131). Teilnehmer: innen mit kognitiver Beeinträchtigung (Mini-Mental State Examination Score, MMSE ≤ 26) wiesen einen signifikant höheren PLR-Wert auf als mental Gesunde (p = 0,003). 32,8 % der Gruppe 2 litten an einer kognitiven Beeinträchtigung, während in Gruppe 1 nur 21,5 % davon betroffen waren. Der Unterschied war signifikant (p = 0,040). Darüber hinaus wurde festgestellt, dass PLR- und MMSE-Werte miteinander verbunden waren (r = -0,250, p < 0,001). Nach Adjustierung auf Alter und Geschlecht ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen PLR und kognitiver Beeinträchtigung (Odds Ratio, OR 1,010, p = 0,014). Somit könnte die PLR ein Risiko-Biomarker für den kognitiven Abbau bei Typ-2-Diabetes sein. GS
Quelle: Du L et al.: The relationship of platelet‑to‑lymphocyte ratio with cognitive decline in T2DM. Diabetol Metab Syndr 2021; 13(1): 151

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