Immunthrombozytopenie

Praxis-Depesche 6/2018

Positive ANA prognostisch ungünstig

Bei einigen Patienten mit primärer Immunthrombozytopenie (ITP) lassen sich antinukleäre Antikörper (ANA) nachweisen. ANA-Positivität lässt dabei auf eine ungünstige Prognose rückschließen.

Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es zu einem beschleunigten Abbau Antikörper-beschichteter Thrombozyten kommt. Im Gegensatz zu den sekundären Verlaufsformen ist bei der primären ITP kein Auslöser identifizierbar. Trotzdem lassen sich in einigen Fällen neben Thrombozyten-Autoantikörpern auch ANA aufweisen – und diese sind durchaus klinisch relevant, wie nun Forscher an 765 ITP-Patienten (Durchschnittsalter 41 Jahre, 67% Frauen) zeigten.
In 120 Fällen waren bei der Erstdiagnose ANA bestimmt worden. 20 Frauen und vier Männer erwiesen sich dabei als ANA-positiv (Titer ≥1:160). Bei ihnen lagen bei der ITP-Diagnose signifikant niedrigere Thrombozytenzahlen vor, und die Erkrankung nahm im Vergleich zu ANA-negativen Patienten signifikant häufiger einen steroidresistenten Verlauf. Ferner entwickelten die ANA-positiven Patienten deutlich häufiger weitere Autoimmunerkrankungen, z. B. systemischen Lupus erythematodes oder ein Antiphospholipidsyndrom. LO

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x