Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es zu einem beschleunigten Abbau Antikörper-beschichteter Thrombozyten kommt. Im Gegensatz zu den sekundären Verlaufsformen ist bei der primären ITP kein Auslöser identifizierbar. Trotzdem lassen sich in einigen Fällen neben Thrombozyten-Autoantikörpern auch ANA aufweisen – und diese sind durchaus klinisch relevant, wie nun Forscher an 765 ITP-Patienten (Durchschnittsalter 41 Jahre, 67% Frauen) zeigten.
In 120 Fällen waren bei der Erstdiagnose ANA bestimmt worden. 20 Frauen und vier Männer erwiesen sich dabei als ANA-positiv (Titer ≥1:160). Bei ihnen lagen bei der ITP-Diagnose signifikant niedrigere Thrombozytenzahlen vor, und die Erkrankung nahm im Vergleich zu ANA-negativen Patienten signifikant häufiger einen steroidresistenten Verlauf. Ferner entwickelten die ANA-positiven Patienten deutlich häufiger weitere Autoimmunerkrankungen, z. B. systemischen Lupus erythematodes oder ein Antiphospholipidsyndrom. LO