Mistelextrakt komplementär zur Chemotherapie

Praxis-Depesche 1-2/2022

Positiver Effekt bei Mastdarmkrebs

Mistelextrakt, komplementär verwendet zur Chemotherapie für Krebspatienten, zeigt krebshemmende Wirkungen. Eine aktuelle koreanische Studie hat die Wirkung von subkutan verabreichtem Mistelextrakt auf das Ansprechen des Tumors ergänzend zu einer neoadjuvanten Radiochemotherapie (NCRT) bei lokal fortgeschrittenem Mastdarmkarzinom untersucht.
In die Studie eingeschlossen waren 52 Patienten mit Rektumkarzinom, die sich zwischen Januar 2018 und Juli 2020 einer NCRT unterzogen hatten. 15 von ihnen wurde s.c. Mistelextrakt verabreicht, während die präoperative Chemoradiotherapie aufrechterhalten wurde. Zusätzlich wurden zwei rektale Krebszelllinien (SNU-503 und SNU-503R80Gy) mit dem Mistelextrakt behandelt, um seine Effekte in vivo zu beurteilen. Hinsichtlich der demographischen Parameter, den Baseline- Charakteristika und des Tumorstadiums unterschieden sich die Patientengruppen mit oder ohne zusätzliche Misteltherapie nicht.
Insgesamt zeigten die mit dem Mistelextrakt behandelten Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe ein besseres Ansprechen auf die onkologische Therapie, sowohl in Bezug auf den Tumorregressionsgrad (TRG), das T-Stadium und das Gesamtstadium der Tumor-Knoten- Metastasierung. Die Toxizität während der NCRT fiel in beiden Gruppen minimal aus. In Proben der Mistelbehandelten Tumoren wurden mit der TUNEL-Methode mehr apoptotische Zellen festgestellt als in den Proben der Kontrollgruppe. Die Autoren schlussfolgern, dass die zusätzliche Behandlung mit Mistelextrakt die Ergebnisse der neoadjuvanten Radiotumortherapie messbar verbessern kann. EG

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