Nicht nur Müttersache:

Praxis-Depesche 22/2005

Postpartale Depressionen bei Vätern

Leiden junge Mütter an postpartalen Depressionen, kann die physische und psychische Entwicklung des Kindes beeinträchtigt werden. Aber auch Väter können in dieser Phase depressiv werden. Eine Studie befasst sich mit den Auswirkungen.

Es nahmen 13 351 Mütter und 12 884 Väter teil. Bei der ersten Befragung waren die Kinder jeweils acht Wochen alt. 21 Monate nach der Geburt der Kinder befragte man die Väter erneut. Die Kinder wurden im Alter von 3,5 Jahren auf emotionale und Verhaltensprobleme sowie Hyperaktivität untersucht. 10% der Mütter und 4% der Väter litten initial an schweren Depressionen. Sowohl Depressionen bei der Mutter als auch beim Vater wirkten sich ungünstig auf alle drei Problembereiche aus. Interessant war die Beobachtung, dass sich Depressionen des Vaters deutlich stärker auf Jungen als auf Mädchen auswirkten. Das galt besonders für Verhaltensauffälligkeiten und Hyperaktivität, weniger für emotionale Probleme wie Sorgen, innere Unruhe und Traurigkeit. Dieser Zusammenhang blieb auch nach Berücksichtigung von Depressionen der Mütter und im späteren Verlauf auftretenden Depressionen der Väter unverändert.

Quelle: Solantuas, T: Paternal postnatal depression: fathers emerge from the wings, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 365 (2005), Seiten: 2158-2159: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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