Praxistipp

Praxis-Depesche 1-2/2020

PPI-Behandlung – langfristig sicher?

Protonenpumpen-Inhibitoren sind in der letzten Zeit aufgrund potenzieller Nebenwirkungen in die Kritik geraten. Allerdings erlaubt die Datenlage kaum sichere Aussagen zur langfristigen Einnahme. Zusätzliche Einsichten kommen jetzt von Patienten mit dem seltenen Zollinger-Ellison-Syndrom.
Bislang gibt es kaum Daten, die über fünf oder gar zehn Jahre Anwendung hinausgehen, langfristige Nebenwirkungen gilt es zu analysieren.
In einer aktuellen Übersichtsarbeit wurden die Daten von Patienten mit Zollinger- Ellison-Syndrom (ZES) genauer betrachtet. Aufgrund von neuroendokrinen Tumoren kommt es hier zu einer ektopischen Sekretion von Gastrin, was wiederum zu einer übermäßigen Produktion von Magensäure führt. ZES gehört zu den ersten Indikationen, für die PPI zugelassen wurden, weshalb hier teilweise langfristige Daten verfügbar sind. Generell zeigen sie, dass die Ergebnisse konsistent mit den ausgewogenen Sicherheitsdaten sind, die für Nicht-ZES-Patienten für kürzere Zeiträume vorliegen. Um jedoch alle Zweifel ausräumen zu können, benötigt es langfristige prospektive Studien. BA
Quelle: Lee L et al.: Insights into effects/risks of chronic hypergastrenemia and lifelong PPI treatment in man based on studies of patients with Zollinger-Ellison syndrome. Int J Mol Sci 2019; 20: 5128
ICD-Codes: E16.4

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