Die prospektive Kohortenstudie umfasste 13.412 Proband:innen mittleren Alters (55 % Frauen und 75 % Weiße). Während des Untersuchungszeitraums von neun Jahren entwickelten Frauen mit Prädiabetes ein erheblich schwereres metabolisches Syndrom als Männer (gemessen als Metabolic Syndrome z-Score, MetS-z, ± Standardabweichung, SD: 0,098 ± 0,004 vs. 0,074 ± 0,004). Zudem nahmen Frauen im Vergleich zu Männern mehr an Gewicht zu und wiesen höhere Triglyzeridspiegel auf. Im Diabetes-Stadium hingegen intensivierte sich das metabolische Syndrom bei Männern mehr als bei Frauen (MetS-z: 0,055 ± 0,005 vs. 0,04 ± 0,005).
In der Gruppe der weißen Proband:innen verschärfte sich das metabolische Syndrom sowohl im Prädiabetes- als auch im Diabetes-Stadium bei Frauen stärker als bei Männern (MetS-z: 0,12 ± 0,004 vs. 0,054 ± 0,004). Prädiabetische weiße Frauen nahmen mehr an Bauchumfang zu als prädiabetische weiße Männer. Bei den schwarzen Teilnehmer:innen stellte man in allen Zuckerstoffwechsellagen dagegen keine signifikanten Unterschiede im Fortschreiten des metabolischen Syndroms fest. Bei den schwarzen Frauen mit Prädiabetes und Diabetes erhöhten sich aber die Triglyzeridspiegel stärker als bei schwarzen Männern mit demselben Diabetesstatus. Schwarze Frauen mit Prädiabetes wiesen außerdem einen stärkeren Blutdruckanstieg auf als die männliche Vergleichsgruppe.
Bei der Progression des metabolischen Syndroms spielen Geschlecht und ethnischer Hintergrund also eine relevante Rolle. Um allen Patient:innen gerecht werden zu können, appellieren die Autor:innen daher, diese Faktoren bei der Überwachung des metabolischen Syndroms zu berücksichtigen.