Job-Sharing unerwünscht

Praxis-Depesche 18/2003

Prämedikation und Narkose aus einer Hand!

In der klinischen Praxis ist es Gang und Gäbe, dass der zu operierende Patient im Rahmen der Prämedikationsvisite präoperativ von einem Anästhesisten gesehen wird, später jedoch die Narkose von einem anderen Kollegen betreut wird.

198 italienische Anästhesisten wurden mittels Fragebogen interviewt, ob sie lieber Narkosen bei Patienten durchführen, die sie selbst zuvor gesehen hatten oder die von einem Kollegen prämediziert worden waren. Über 80% der Befragten antworteten, dass sie es vorzögen, wenn Prämedikation und Narkose in einer Hand blieben. Die Gründe: - unklare Verantwortlichkeiten im Falle von Fehlern - Medikation, Diagnostik und Narkose besser aus einer Hand - "Egal wie ich prämediziere, ich muss die Narkose ja nicht machen" sollte als Einstellung vermieden werden. - unterschiedliche Meinungen über OP-Fähigkeit des Patienten ungünstig - Fließband-Mentalität unerwünscht - Arzt-Patient-Beziehung besser - Patienten ziehen eine Bezugsperson vor.

Quelle: Simini, B: Should same anaesthetist do preoperative anaesthetic visit and give subsequent anaesthetic? Questionnaire survey of anaesthetists, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 327 (2003), Seiten: 79-80

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