Wichtigster Grundsatz ist das Aufrechterhalten körperlicher Bewegung. Im Alter von 70 Jahren und mehr ist Spazierengehen eine der geeignetsten Formen körperlicher Aktivität. Ab einem Alter von 85 Jahren ist die Bewegung in den eigenen vier Wänden ebenso effektiv. Im fortgeschrittenen Alter ist die Vermeidung von Stürzen oberstes Gebot. Dazu gehört sich z. B. die Beseitigung von Schwellen in der Wohnung; auch der Visus sollte überprüft werden, Pharmaka mit sedierender Wirkung sollten so zurückhaltend wie möglich verordnet werden. Tabak- und Alkoholabusus gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren der Osteoporose und sollten möglichst vermieden werden. Nach dem 70. Lebensjahr sollte auch an eine zusätzliche Gabe von Kalzium in einer Höhe von 1000 bis 1500 mg/d sowie von Vitamin D (800 I.E./d) gedacht werden. Eine Hormonsubstitution erscheint für Frauen etwa bis zum 70. Lebensjahr sinnvoll; in höherem Alter ist die protektive Wirkung nicht mehr nachweisbar. Ähnliches gilt für selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren und Bisphosphonate.
Praxis-Depesche 9/2002
Prävention und Behandlung
Welche Strategien sind zur Prävention und Therapie der Osteoporose in Abhängigkeit vom Alter erfolgversprechend? Dieser Frage ging eine französische Arbeitsgruppe nach.
Quelle: Daragon, A: Osteoporose du sujet age, Zeitschrift: PRESSE MEDICALE, Ausgabe 30 (2001), Seiten: 317-320