Rheumatologie
Praxis-Depesche 11/2019
Praxis-Tipp
Evidenzbasierte Medizin bei rA
Mit einer randomisiert-kontrollierten Studie IMAGINE-RA konnten dänische Forscher zeigen, dass eine MRT-gestützte T2T-Strategie nicht effektiver ist als konventionelle T2T-Strategien bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis. 200 rA-Patienten in klinischer Remission nahmen an der Studie teil und wurden randomisiert in die MRT-T2T-Gruppe oder die konventionelle T2T-Gruppe eingeteilt. Das Ziel in der MRT-T2T-Gruppe war die klinische Remission sowie keine im MRT sichtbaren Knochenmarksödeme. Das Behandlungsziel in der konventionellen T2T-Gruppe war die klinische Remission. Beide Gruppen wurden nach den empfohlenen Standardalgorithmen behandelt. Nach zwei Jahren konnte bezüglich der Therapieziele kein Unterschied in den beiden Gruppen festgestellt werden. 85 % der MRT-T2T-Gruppe und 83 % der konventionellen T2T-Gruppe befanden sich nach zwei Jahren in der klinischen Remission. Allerdings musste in der MRT-T2T-Gruppe analog dem Therapiealgorithmus die Behandlung in 73 % der Patienten intensiviert werden. Zudem wurden am Ende des Beobachtungszeitraums mehr Patienten mit Biologika in der MRT-T2T-Gruppe behandelt (46 % vs. 2 %). In der MRT-T2T-Gruppe könnte demnach eine Überbehandlung stattgefunden haben, die zwar keinen Effekt auf das primäre Therapieziel, jedoch auf sekundäre Einflussfaktoren zu haben scheint. SB
Quelle: Møller-Bisgaard S et al.: Effect of magnetic resonance imaging vs conventional treat-to-target strategies on disease activity remission and radiographic progression in rheumatoid arthritis: The IMAGINE-RA Randomized Clinical Trial. JAMA 2019; 321(5): 461-72. doi: 10.1001/ jama.2018.21362
ICD-Codes:
M06.9