Aktuelles vom Fortbildungskolleg

Praxis-Depesche 12/2021

Praxistipps: Neue Ansätze bei erektiler Dysfunktion, Cholesterinsenkung und GERD

Erektile Dysfunktion: Wie orale PD5-Inhibitoren verordnen?
Die Prävalenz der erektilen Dysfunktion (ED) ist altersabhängig: Bei den 30- bis 39-Jährigen liegt sie bei 2,3 %, bei den 50- bis 59-Jährigen bei 30 %, bei den 70- bis 80-Jährigen über 50 %, so Prof. Andreas Wiedemann, Witten, auf dem Fortbildungskolleg. In etwa 70 % der Fälle ist die erektile Dysfunktion organisch bedingt, wobei vor allem das Vorliegen eines Diabetes mellitus und einer damit assoziierten Atherosklerose, Hypertonie und auch Polyneuropathie eine entscheidende Rolle spielen. Auch endokrine Ursachen wie Hypogonadismus oder Hypothyreose können zugrunde liegen, ebenso wie Alkohol, Nikotin oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie zum Beispiel Betablocker, Neuroleptika oder Antidepressiva. Nach einer ausführlichen Anamnese sollte die urologische Routineuntersuchung erfolgen. Zusätzlich wird im Rahmen der Laboruntersuchung die Bestimmung von Parametern wie PSA, Nüchternblut- Glukose und HbA1c, Blutlipide, Harnsäure, Testosteron, LH, das Sexualhormonbindende Globulin und das bioverfügbare Testosteron empfohlen.
Daily-Dose versus On-Demand – die hauptsächlich zur medikamentösen Therapie eingesetzten PDE-5-Hemmer wie Sildenafil, Vardenafil, Avanafil und Tadalafil unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Halbwertszeit und Wirkungseintritt. Wiedemann dazu: „Die einmal tägliche Gabe von Tadalafil, das qualitativ gleichwertig zu Sildenafil ist, kann Nahrungs-unabhängig eingenommen werden und ist auch mit Alkohol OK.“ Und er empfiehlt, dem Patienten gleich acht bis zwölf Tabletten Tadalafil zu verordnen, da beim ersten Mal kein Erfolg zu sehen sein wird. „Sowohl der Organismus des Mannes als auch die Psyche von Mann und Frau müssen sich langsam auf die neue Situation einstellen – dies ist erst nach der sechsten bis zehnten Dosis der Fall.“ VW
Quelle: Prof. Andreas Wiedemann: „Erektile Dysfunktion – was haben wir gelernt?“

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