Das Nephropathie-Risiko ist familiär gehäuft. Von größerer Bedeutung für die Praxis sind aber die beeinflussbaren Risikofaktoren: Hypertonus, Albuminurie / Proteinurie, schlechte Blutzuckereinstellung, Rauchen, bis zu einem gewissen Grade auch hohe Proteinzufuhr und Hyperlipidämie. Folgende fünf Maßnahmen helfen bei Typ- 2-Diabetikern, die Dialysepflichtigkeit bei bekannter Nephropathie zu vermeiden: 1. Blutzucker-Einstellung mit einem HbA1c um 7% 2. Blutdruckeinstellung im mittleren Normalbereich (125/75 mmHg), bevorzugt mit ACE-Hemmern oder auch AT-II-Antagonisten 3. Proteinurie auf unter 1 g/d verringern (z. B. durch antihypertensive Therapie) 4. konsequenter Nikotinverzicht 5. Tägliche Eiweißzufuhr auf maximal 1 g/kg limitieren, außer bei präterminal niereninsuffizienten Patienten. Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz treten Komplikationen wie Retinopathie, Polyneuropathie, Miktionsstörungen, gastrointestinale Motilitätsstörungen und Impotenz häufig auf. Daher sollte nach diesen Komplikationen regelmäßig gefahndet werden.
Auch Typ-2-Diabetes gefährdet die Niere
Praxis-Depesche 4/2000
Progression der diabetischen Nephropathie aufhalten!
Während die Niereninsuffizienz früher überwiegend als ein Problem des Typ-1-Diabetes galt, leben heute aufgrund der besseren Behandlungsmöglichkeiten von KHK und Hypertonus immer mehr Typ-2-Diabetker lange genug, um eine terminale Niereninsuffizienz zu entwickeln.
Quelle: Ritz, E: Nephropathy in patients with type 2 diabetes mellitus, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 341 (1999), Seiten: 1127-1133