Nicht immer progrediert eine leicht bis moderat ausgeprägte chronische Nierenerkrankung (CKD) in linearem Tempo. Bei vielen nimmt die Nierenfunktion gar nicht, bei anderen nimmt sie rasant ab. Wann letzteres zutrifft, lässt sich anhand bestimmter Prädiktoren schätzen. Für Diabetiker gelten dabei etwas andere Regeln als für Nicht-Diabetiker.
Zwischen 2008 und 2010 wurden knapp 36.200 Erwachsene mit leichter bis moderater CKD erfasst (Durchschnittsalter 73 Jahre). Über zwei Jahre kam es bei etwa jedem vierten Diabetiker (39 % der Gesamtkohorte) und jedem siebten Nicht-Diabetiker zu einem rapiden Nierenfunktionsverlust von > 4 ml/min/1,73 m² pro Jahr (23,04 vs. 15,26 %). Als unabhängige Baseline-Risikofaktoren für rasche Progression kristallisierten sich Proteinurie,
Alter ≥ 80 Jahre, Herzinsuffizienz, Anämie und erhöhter systolischer Blutdruck (> 120 mmHg) heraus. Nur bei den Diabetikern war auch eine frühe CKD-Diagnose (im
Alter zwischen 18 und 49 Jahren) mit einem raschen Nierenfunktionsverlust assoziiert. Nur bei Nicht-Diabetikern relevante Prädiktoren waren
Alter zwischen 70 und 79 Jahren, vorangegangener Schlaganfall, Rauchen sowie niedriges HDL-Cholesterin.
OH