In eine doppelblinde randomisierte Studie wurden 81 Kinder im Alter von einem bis zu 36 Monaten aufgenommen, die aus anderen Gründen als Diarrhö hospitalisiert waren. Davon erhielten 45 Kinder für die Dauer des stationären Aufenthalts täglich zweimal Lactobacillus GG in einer Dosierung von 6 x 109 kolonienbildende Einheiten; 36 Kinder bildeten die Kontrollgruppe und bekamen zweimal täglich ein Plazebo. Drei der Kinder aus der Lactobacillus-GG-Gruppe (7%) bekamen eine Diar-rhö (definiert als mehr als drei lockere oder wässrige Stühle innerhalb von 24 Stunden). In der Plazebogruppe erkrankten zwölf Kinder (33%). Der Unterschied war statistisch hochsignifikant (p = 0,002). Das Auftreten von Rotavirus-Infektionen war in beiden Gruppen etwa gleich, jedoch verringerte der Gebrauch von Lactobacillus GG das Risiko einer dadurch bedingten Gas-troenteritis deutlich (2,2% versus 16,7%). Nebenwirkungen traten nicht auf.
Durchfall in der Kinderklinik
Praxis-Depesche 21/2001
Prophylaktische Lactobacillus-Gabe schützt vor Diarrhö
Nosokomiale Diarrhöen sind in allen Kinderkliniken ein großes Problem. Eine polnische Arbeitsgruppe untersuchte die Wirksamkeit von oral zugeführtem Lactobacillus GG (LGG) als Prophylaxe für Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern. Bisher lagen nur Untersuchungen zur Wirksamkeit dieses probiotischen Keims bei der Therapie von Diarrhöen vor.
Quelle: Szajewska, H: Efficacy of lactobacillus GG in prevention of nosocomial diarrhea in infants, Zeitschrift: JOURNAL OF PEDIATRICS, Ausgabe 138 (2001), Seiten: 361-365