Magenkarzinom

Praxis-Depesche 24/2002

Prophylaktische Peritonealspülung nutzt nichts

Viele Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom sterben an einer Peritonealkarzinose. Ist die prophylaktische hypertherme Peritonealspülung mit Chemotherapeutika geeignet, deren Entstehung zu verhindern?

In eine japanische Studie wurden 124 Patienten mit Magenkarzinom aufgenommen, das die Serosa bereits durchbrochen hatte. Peritonealmetastasen lagen noch nicht vor. Bei allen Patienten erfolgte eine Gastrektomie. 45 Patienten im Alter unter 65 Jahren und ohne Begleiterkrankungen erhielten postoperativ eine 40-minütige hypertherme Peritonealspülung mit Cisplatin 150 mg, Mitomycin C 15 mg und Etoposid 150 mg in 5 bis 6 l NaCl-Lösung, die auf 42 bis 43° C erwärmt war. Die Patienten mit hyperthermer Peritonealspülung entwickelten signifikant häufiger eine akute Ateminsuffizienz (73 vs. 19%) und häufiger eine Niereninsuffizienz (7 vs. 0%) als die Kontrollpatienten. Auch langfristig war die hypertherme Peritonealspülung nutzlos: Die Fünfjahres-Überlebensrate in der Interventionsgruppe betrug 49%, in der Kontrollgruppe 56%. Auf die Metastasierung - ob peritoneal, hämatogen, oder lymphatisch - hatte die Peritonealspülung keinen Einfluss.

Quelle: Kunisaki, C: Lack of efficacy of prophylactic continuous hyperthermic peritoneal perfusion on subsequent peritoneal recurrence and survival in patients with advanced gastric cancer, Zeitschrift: SURGERY, Ausgabe 131 (2002), Seiten: 521-528

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