Praxis-Tipp

Praxis-Depesche 8-9/2019

Protektivfaktor XY

Bisher wurde angenommen, dass das Risiko an Typ-2-Diabetes (T2DM) zu erkranken für beide Geschlechter gleich groß ist. Neuesten Erkenntnissen zufolge sind die Folgeerkrankungen des T2DM für Frauen jedoch weitaus gefährlicher als für Männer.
In einem kürzlich veröffentlichten Review mit Metaanalyse wurden 35 prospektive Kohortenstudien hinsichtlich der geschlechterspezifischen Unterschiede in der Mortalitätsrate von T2DM-Patienten analysiert. Es wurde die Gesamtmortalität sowie die Mortalität durch koronare Herzkrankheiten (KHK) untersucht.
Durch einen T2DM trugen Frauen ein 17 % höheres Sterberisiko als Männer (HR 1,17), das gepoolte Risiko für die KHK-Mortalität war um 97 % gesteigert. Verglichen mit gesunden Kontrollprobanden war die Gesamtmortalität bei Frauen mit T2DM um 133 % erhöht, bei männlichen Diabetes-Patienten um 91 %. Auch die KHK-Mortalität war bei Männern wesentlich niedriger als bei Frauen (HR 2,13 vs. 3,79). Insgesamt ergab sich eine HR für die Gesamtmortalität von 1,30 bei Studien mit einem Follow-up von mehr als zehn Jahren und 1,10 bei Studien mit einer Nachbeobachtungszeit von weniger als zehn Jahren. SB
Quelle: Xu G et al.: Risk of all-cause and CHD mortality in women versus men with type 2 diabetes ... Eur J Endocrinol 2019; Epub Jan 1; doi: 10.1530/EJE-18-0792

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