Magenkarzinome sind die vierthäufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle weltweit. Sie entwickeln sich schrittweise über einen langen Zeitraum. Vor diesem Hintergrund sind Methoden zur Früherkennung und zur Identifizierung von Risikogruppen dringend erforderlich. Ein vielversprechender Ansatz könnte die Untersuchung von Proteinen im Urin sein, wie aktuelle Studienergebnisse aus China zeigen.
Die Forscher:innen identifizierten im Rahmen einer zweistufigen Studie mit prospektivem Follow-up unterschiedliche proteomische Urinprofile bzw. proteomische Signaturen im Urin, die das Fortschreiten von gastrischen Läsionen und das Risiko für ein Magenkarzinom vorhersagen können.
Im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie identifizierte man bei 109 von insgesamt 123 untersuchten Patient:innen gastrische Läsionen (Kontrollgruppe), bei den übrigen 14 ein Magenkarzinom (Fallgruppe), wobei fünf Personen hochgradige intraepitheliale Neoplasien (HGIN) und neun ein invasives Magenkarzinom aufwiesen.
Von 111 Personen wurden gastrische Biopsien entnommen und 109 von ihnen lieferten auch analysierbare Urinproben ab. Die Ergebnisse der Urinanalyse validierte man an Proben einer unabhängigen 132-köpfigen Kohorte mit den gleichen Ein- und Ausschlusskriterien, von denen 114 präkanzeröse gastrische Läsionen aufwiesen (Kontrolle) und 18 ein Magenkarzinom (fünf mit HGIN, 13 mit invasivem Karzinom). Eine Subgruppe von 60 Teilnehmer:innen mit gastrischen Läsionen wurde außerdem im Rahmen einer prospektiven Studie 297– 857 Tage lang nachbeobachtet.
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