Gemeinsame Pathomechanismen

Praxis-Depesche 5/2016

Psoriasis und Psyche

Psoriasis ist eng mit Depressionen und Angststörungen assoziiert, die nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern auch die Psoriasis selbst verschlechtern können. Vermutlich gehen Psoriasis und die assoziierten psychischen Störungen auf überlappende Pathomechanismen zurück.

Patienten mit Depressionen weisen erhöhte Spiegel an proinflammatorischen Zytokinen auf. Das könnte erklären, warum depressive Störungen bei Psoriasis-Patienten häufig zu einer Verschlechterung der Hauterkrankung führen. Forscher führen rund 40 bis 80% aller Fälle von Psoriasis-Neuerkrankungen und -Exazerbationen auf psychosoziale Faktoren zurück.
Die enge Assoziation von Psoriasis und Psyche ist vermutlich zum Teil begründet durch eine Hyperaktivität der HHN-Achse (Hypothalamus- Hypophysen-Nebennieren-Achse). Bei depressiven Personen sind die Hormone Kortisol, das corticotropin releasing hormone (CRH) und ACTH erhöht. Bei akutem Stress können die Kortisolspiegel um das Hundertfache ansteigen und es kann zur HHN-Hyperaktivität kommen. Gleichzeitig nimmt die HHN-Achse auch Einfluss auf die Haut, indem CRH die kutane Zytokinproduktion und Keratinozyten-Expression verstärkt. Indem CRH die Keratinozyten in einen immunoaktiven Zustand versetzt, könnte es zur Psoriasis beitragen. Ein weiterer gemeinsamer Pathomechanismus ist vermutlich die gestörte Melatoninsekretion. OH
Quelle:

Connor CJ et al.: Exploring ... Dermatol Res Pract 2015; Epub Oct 15; doi: 10.1155/2015/ 409637

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x