Patienten mit Depressionen weisen erhöhte Spiegel an proinflammatorischen Zytokinen auf. Das könnte erklären, warum depressive Störungen bei Psoriasis-Patienten häufig zu einer Verschlechterung der Hauterkrankung führen. Forscher führen rund 40 bis 80% aller Fälle von Psoriasis-Neuerkrankungen und -Exazerbationen auf psychosoziale Faktoren zurück.
Die enge Assoziation von Psoriasis und Psyche ist vermutlich zum Teil begründet durch eine Hyperaktivität der HHN-Achse (Hypothalamus- Hypophysen-Nebennieren-Achse). Bei depressiven Personen sind die Hormone Kortisol, das corticotropin releasing hormone (CRH) und ACTH erhöht. Bei akutem Stress können die Kortisolspiegel um das Hundertfache ansteigen und es kann zur HHN-Hyperaktivität kommen. Gleichzeitig nimmt die HHN-Achse auch Einfluss auf die Haut, indem CRH die kutane Zytokinproduktion und Keratinozyten-Expression verstärkt. Indem CRH die Keratinozyten in einen immunoaktiven Zustand versetzt, könnte es zur Psoriasis beitragen. Ein weiterer gemeinsamer Pathomechanismus ist vermutlich die gestörte Melatoninsekretion. OH