Akuter Myokardinfarkt, abgeebbter Schmerz

Praxis-Depesche 23/2005

PTCA auch nach mehr als zwölf Stunden sinnvoll

Bislang fehlten spezifische Studien zur Rolle der primären PTCA bei schmerzfreien Patienten mit ST-Hebungs-Infarkt (ST-segment elevation myocardial infarction, STEMI), deren Symptombeginn mehr als zwölf Stunden zurückliegt.

Es gilt als gesichert, dass Patienten mit akutem STEMI von früher Reperfusionstherapie profitieren. U. a. bleibt die Ventrikelfunktion besser erhalten und die Überlebensrate ist höher. Eine Thrombolyse ist jedoch nach mehr als 12 h unter Nutzen-Risiko-Aspekten nicht sinnvoll. Um den Nutzen einer späten PTCA mit Stenting zu klären, wurden 365 Patienten von 18 bis 80 Jahren in eine offene, randomisierte Studie aufgenommen. Alle hatten einen akuten ST-Hebungs-Infarkt seit mindestens 12 und höchstens 48 h und waren mittlerweile beschwerdefrei. 182 Patienten wurden invasiv behandelt, 87,4% mit PTCA plus Stenting und Gabe von Abciximab, 13 allein mit PTCA, sieben mit Bypass; drei zeigten keine relevante Stenose. 183 Patienten erhielten eine konservative Therapie (60 brauchten innerhalb von 30 Tagen eine Intervention). Primärer Endpunkt war die linksventrikuläre Infarktgröße fünf bis zehn Tage später (gemessen mit 99mTc-SPECT). Sekundäre Endpunkte waren Tod und/oder Infarktrezidiv oder Apoplex binnen 30 Tagen. In der PTCA-Gruppe war die Infarktgröße im SPECT signifikant geringer als bei konservativer Therapie (median 8,0 vs. 13%). Sekundäre Endpunkte traten bei acht PTCA-Patienten (4,4%) und bei zwölf konservativ behandelten Teilnehmern (6,6%) auf.

Quelle: Gibbons, RJ: Acute PCI for ST-segment elevation myocardial infarction, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 293 (2005), Seiten: 2930-2931: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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