Hyperurikämie

Praxis-Depesche 3/2023

Purine schädigen das Herz

Die Entstehung von Vorhofflimmern (VHF) kann nicht gänzlich mit kardiovaskulären Risikofaktoren erklärt werden. Zunehmende Evidenz spricht dafür, dass der Harnsäurespiegel das VHF-Risiko ebenfalls erhöht, nicht nur indirekt durch Steigerung des Hypertonie-, Diabetes- und KHK(koronare Herzkrankheit)-Risikos, sondern auch direkt.

Eine schwedische Kohorte umfasste 339.604 Proband:innen (30–60 Jahre), deren Harnsäurespiegel mindestens einmal gemessen wurde, und die bei Baseline (1985–1996) keine kardiovaskulären Erkrankungen hatten. Der Grenzwert für Hyperurikämie lag bei Frauen bei > 340 µmol/l und bei Männern bei > 420 µmol/l. Die Harnsäurewerte wurden in Quartile kategorisiert, wobei Proband:innen des ersten Quartils als Referenzgruppe (≤ 282 µmol/l bei Männern, ≤ 205 µmol/l bei Frauen) dienten. Während des mittleren Follow up von 25,9 Jahren traten 46.516 Fälle (13,7 %) von VHF auf. 32.287 (69,4 %) Patient:innen entwickelten zusätzlich Hypertonie, Diabetes, Herzinsuffizienz oder eine KHK.

Hyperurikämie unabhängiger Risikofaktor für VHF

Mit steigenden Harnsäurewerten erhöhte sich das VHF-Risiko im Vergleich zur Kontrollgruppe (2. Quartil: Hazard Ratio, HR 1,09; 95 %-KI 1,06–1,12; 3. Quartil: HR 1,19; 95 %-KI 1,16–1,23, 4. Quartil: HR 1,45; 95 %-KI 1,41–1,49). Die Zusammenhänge galten unabhängig davon, ob die Patient:innen zusätzlich an Hypertonie, Diabetes, Herzinsuffizienz oder koronarer Herzerkrankung litten oder nicht (siehe Abb. 1).

Hat die Harnsäuresenkung präventives Potenzial?

Erhöhte Harnsäurewerte können also das Risiko für Vorhofflimmern steigern, und zwar nicht nur in Verbindung mit kardiovaskulären Erkrankungen. Die Wissenschaftler:innen erhoffen sich von weiterer Forschungsarbeit Erkenntnisse darüber, ob eine Senkung des Harnsäurespiegels als präventive Maßnahme zur Minimierung des VHF-Risikos geeignet ist.

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