COVID-19

Praxis-Depesche 6/2020

RA ist Risikofaktor

Die rheumatoide Arthritis (RA) gilt als ein Risikofaktor für eine Infektion mit dem COVID-19-Virus und einen schweren Verlauf. Hat die antirheumatische Therapie Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung?
Die rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei deren Pathogenese Zytokine wie IL-6 eine zentrale Rolle spielen. In dieser Hinsicht ähnelt die COVID- 19-Infektion der RA. Dazu kommt, dass einige der bei der RA eingesetzten Basistherapeutika und Biologika als mögliche Therapiestrategien der COVID-19-Infektion gelten und deshalb zur Zeit in klinischen Studien untersucht werden. Daraus ergeben sich eine Reihe von Fragen, nämlich inwieweit diese antirheumatische Therapie das Infektionsrisiko bei Patienten mit einer RA beeinflussen kann und wie die Therapie im Falle einer COVID- 19-Infektion fortgeführt werden sollte. Bisher gibt es keine Studiendaten, um diese Fragen beantworten zu können. Unbestritten ist aber, dass die RA ein wichtiger Risikofaktor für die Manifestation und den Verlauf einer COVID-19-Infektion darstellt. Auch wenn die immunsuppressive Basismedikation ein zusätzliches Risiko bedeuten könnte, so scheint eine unkontrollierte, also unzureichend behandelte RA das Risiko noch ungünstiger zu beeinflussen. Deshalb gilt die Empfehlung, die antirheumatische Therapie nicht zu beenden, zumal das Weglassen der Basistherapeutika den Bedarf an Kortikosteroiden erhöhen könnte, was die Infektanfälligkeit zusätzlich steigert. PS
Quelle: Favalli EG et al.: COVID-19 infection and rheumatoid arthritis: Faraway, so close! Autoimmun Rev 2020; doi.org/10.1016/jautrv.2020.102523
ICD-Codes: U07.1 , M06.9

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