Osteoporose-Therapie

Praxis-Depesche 23/2002

Raloxifen verbessert den Knochenstoffwechsel

Raloxifen, ein selektiver Östrogenrezeptor-Modulator (SERM), erfüllt - neben den Bisphosphonaten - als einziges Osteoporose-Medikament die Evidenz-Kriterien der A-Klasse. Die Wirksamkeit ist unter anderem in der MORE-Studie und in einer Praxisstudie belegt.

Raloxifen wirkt über den Östrogenrezeptor des Knochens spezifisch auf den Knochenstoffwechsel und das Skelettsystem. Der Nachweis der Wirksamkeit erfolgte in der plazebokontrollierten MORE-Studie (Multiple Outcomes of Raloxifene Evaluation) mit rund 7700 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose. Bereits nach vier Wochen war die Kalziumbilanz positiv, nach sechs Monaten hatte die Knochendichte signifikant zugenommen. Innerhalb eines Jahres ging das Risiko schmerzhafter klinischer Wirbelfrakturen um 68% zurück. Die Wahrscheinlichkeit multipler Wirbelkörperfrakturen sank beim Fehlen vorbestehender Frakturen sogar um 93%. Raloxifen ist gut verträglich und lässt sich leicht einnehmen. MORE brachte noch weitere wichtige Erkenntnisse. So verringerte sich durch Gabe dieses SERMS das Brustkrebsrisiko. Außerdem zeigten sich kardioprotektive Eigenschaften wie eine Reduktion des Gesamtcholesterins. Den Blick in die tägliche Praxis mit Raloxifen gewährt eine Anwendungsbeobachtung mit 5902 Frauen bei 1245 niedergelassenen Ärzten (Laufzeit sechs Monate). Die meisten Teilnehmerinnen hatten mindestens zwei Risikofaktoren für eine Osteoporose. Durch die Behandlung verringerte sich der Anteil der Frauen mit Rückenschmerzen von 46,1% auf 2,9%. Unerwünschte Ereignisse erwähnten nur 5,5% der Patientinnen; 86,5% waren sehr zufrieden mit der Therapie. (MB)

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