Rasche Hilfe für Raucher mit Atemwegsinfekt

Wenn bei Rauchern die klinische Symptom-Trias Husten, eitriges Sputum und Kurzatmigkeit beobachtet werden, liegt der Verdacht auf eine behandlungsbedürftige tiefe Atemwegsinfektion vor. Das Wirkspektrum des ausgewählten Antibiotikums sollte die drei häufigsten Leitkeime von Atemwegsinfektionen berücksichtigen: Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae und Moraxella catarrhalis. Die Tatsache, dass derzeit bei etwa 35% der Haemophilus-Keime und 90% der Moraxellen mit einer Betalaktamase-Bildung gerechnet werden muss, verdeutlicht den Stellenwert von Makrolid-Antibiotika wie Azithromycin gegenüber vielfach unwirksamen konventionellen Antibiotika wie Ampicillin oder Amoxicillin. Das Makrolid Azithromycin bietet bei tiefen Atemwegsinfektionen zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Antibiotika: Azithromycin reichert sich im erkrankten Gewebe und in Makrophagen in hoher Konzentration an; es resultiert eine lange Verweildauer im Zielgewebe. Akute Bronchitiden und Exazerbationen chronischer Bronchitiden, die bei Rauchern überdurchschnittlich häufig vorkommen, können mit einmal täglich 500 mg Azithromycin in nur drei Tagen mit sehr guten bakteriologischen und klinischen Ansprechraten erfolgreich behandelt werden. Dass die Patienten die sehr kurze Einnahmedauer zu schätzen wissen, zeigten die aktuellen Ergebnisse der PACE-Studie (Perceptions of Antibiotic Compliance and Efficacy): Die Patienten bewerteten die Effektivität eines Antibiotikums umso höher, je kürzer die Einnahmedauer war und je schneller die Wirkung eintrat. (EJW)