Praxistipp

Praxis-Depesche 3/2020

Rauchen beeinflusst Radiojodtherapie

Die autoimmunen Reaktionen bei einem Morbus Basedow treten nicht nur in der Schilddrüse auf, sondern betreffen auch das orbitale Bindegewebe, die Augenlider und die extraokulären Muskeln. Nun wurde untersucht, inwiefern Rauchen einen Einfluss auf die Effektivität der Radiojodtherapie bei Basedow hat.
336 Patienten mit M. Basedow und Radiojodtherapie wurden eingeschlossen. 130 Patienten mussten wegen eines Rezidivs der Hyperthyreose eine zweite Runde 131I erhalten. Insgesamt gab es unter den Patienten 65,5 % Raucher.
In der Gruppe der Raucher kam es nach der Radiojodtherapie seltener zu ophthalmologischen Symptomen, wenn die Patienten zuvor präventiv orales Prednisolon erhalten hatten. Zudem benötigten Raucher häufiger eine zweite 131I-Behandlung. Es scheint demnach so zu sein, dass Rauchen die Effektivität einer 131I-Radiojodtherapie reduziert. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass eine Kortikosteroid-Prophylaxe gegen Ophthalmopathie und Rezidive effektiv sein kann. Man kann wohl auf eine Steroid-Prophylaxe verzichten, wenn es keine leichte Orbitopathie gibt oder wenn Patienten keine weiteren Risikofaktoren aufweisen. CB
Quelle: Plazinska MT et al.: Radioiodine therapy and Graves’ disease – myths and reality. PLoS One 2020; 15: e0226495

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