Aus einer landesweiten Datenbank in Taiwan wurden 11.456 Patienten mit Vorhofflimmern zwischen 1998 und 2007 identifiziert. Anschließend haben die Autoren 2.670 Kräutermedizin-Nutzer registriert und 2.670 Nicht-Nutzer zufällig ausgewählt. Das Auftreten eines Schlaganfalls wurde bis Ende 2012 registriert. In der Nachbeobachtungszeit entwickelten 671 Kräutermedizin-Nutzer und 900 Nicht-Nutzer einen Schlaganfall mit Inzidenzraten von 33,02 bzw. 45,46 pro 1000 Personenjahre. Die Verwendung von Kräutermedizin war mit einem um 30 % geringeren Schlaganfallrisiko verbunden, insbesondere für diejenigen, die die Kräutermedizin über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren erhielten. Die Autoren schlussfolgern, dass die Hinzunahme von Kräutermedizin zur konventionellen Therapie das nachfolgende Schlaganfallrisiko für Vorhofflimmern- Patienten verringern könnte. Es wird vorgeschlagen, prospektive randomisierte Studien durchzuführen, um weiter zu klären, ob der in dieser Studie aufgedeckte Zusammenhang einen Kausalzusammenhang stützt, und um die spezifischen Kräutermedikamente zu identifizieren, die für Patienten mit Vorhofflimmern von Vorteil sein können.
Vorhofflimmern
NATUR+PHARMAZIE 4/2020
Reduziertes Schlaganfallrisiko bei Behandlung mit chinesischen Kräutern?
Das Vorhofflimmern ist eine häufige Herzrhythmusstörung. Betroffene Patienten haben ein höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder daran zu sterben. Vorbeugend wird die orale Antikoagulation eingesetzt. Eine aktuelle Studie geht der Frage nach, ob die chinesische Kräutermedizin, komplementär eingesetzt, das Schlaganfallrisiko senken kann.
Quelle: Zheng LC et al.: Reduced stroke risk among patients with atrial fibrillation receiving chinese herbal medicines treatment: Analysis of domestic data in taiwan. 2020 Medicina (Kaunas). 56(6): E282. doi:10.3390/medicina56060282
ICD-Codes:
I48