Es ist ein Teufelskreis, der sich zwischen COPD und GERD entwickeln kann. GERD kann bei Patienten zu Husten, einer chronischen Lungenfunktionsreduktion und zu einer erhöhten bronchialen Reaktivität führen. Andererseits kann häufiges Husten und die Einnahme von Beta-2-Agonisten zu GERD führen.
Zehn Beobachtungsstudien fassten die Autoren nun in einer Metaanalyse zusammen, die insgesamt über 13.000 Patienten einschloss. Man fand, dass das Risiko für eine COPD-Exazerbation durch eine GERD um das mehr als vierfache anstieg (OR 5,37). Allerdings attestierten die Autoren den ausgewerteten Studien auch eine gewisse Heterogenität und konnten durch den Observationscharakter der Studien eine Ergebnisverzerrung nicht komplett ausschließen. Dennoch, im Durchschnitt exazerbierten COPD-Patienten mit GERD 0,37-mal häufiger pro Jahr.
Eine geläufige Hypothese besagt, dass der chronische saure Reflux bei GERD die Atemwege reizt und schädigt und so die bronchiale Reaktivität erhöht. Eine vielleicht allgemein nicht so verbreitete Theorie führt für die Pathogenese der GERD-bedingten COPD-Symptome die Innervierung sowohl des Ösophagus als auch des Bronchus durch den Vagus-Nerv ins Felde, die einen ösophago-bronchialen Reflex auslösen könnte. Für die Praxis ist klar: Bei COPD-Patienten sollte man besonders aufmerksam auf GERD-Beschwerden achten. CB